Eine Ehre fürs Ehrenamt

Ab März begleite ich gemeinsam mit Katharina Jung eine Gruppe von Ehrenamtlern, die mit Flüchtlingen arbeiten. Ich freue mich sehr darauf, ihnen einen Teil ihres Einsatzes zurückzugeben. So erhalten sie den Raum, sich auszutauschen und zu vernetzen, gemeinsam nach Lösungen für aufkommende Probleme und Schwierigkeiten zu suchen, sich selbst zu stärken uvm.

Das Ehrenamt ist eine besondere Form unsere Gesellschaft zu unterstützen und zu formen! Ohne diese Vielzahl von engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern, egal in welchem Tätigkeitsfeld, ob in Vereinen, Initiativen oder gemeinützigen Organisationen, mit kranken, pflegebedürftigen, behinderten, obdachlosen, schutzsuchenden oder sonstigen Menschen, mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen oder Senioren wäre eine Gesellschaft wie unsere nicht (über-)lebensfähig.

Ehrenamtlern im Flüchtlingsbereich wird zurzeit eine besondere Aufmerksamkeit zuteil – nicht nur positive. Und durch die aktuell eher unruhigen politischen und gesellschaftlichen Zeiten wird das Engagement und die Motivation auf eine harte Probe gestellt.

So ist es eine Ehre für mich, dem Ehrenamt auf diese Weise etwas zurückzugeben. Die Anmeldung erfolgt über das Kooperationsprojekt Frankfurt hilft unter folgendem Link:

http://frankfurt-hilft.de/professionelle-begleitung/

Ich freue mich drauf!

 

FROHES NEUES JAHR!

Jetzt liegt es vor uns, das Jahr 2016!

Was wird es für ein Jahr sein? Ein Jahr des Wandels, ein Jahr der Konsolidierung, ein Jahr der Entwicklung? Oder ein Jahr in dem ich meine alten Lasten über Bort werfe? Ein Jahr in dem ich große Schritte wage, die ich schon lange plane? Vielleicht einfach ein Jahr wie jedes andere?

Ich kann dieses Jahr nutzen, um an den Hürden zu arbeiten, die ich mir immer wieder selbst in den Weg lege. Ich kann aber auch verstärkt darauf achten, was ich kann und das verstärkt für mich nutzen! Es wäre möglich, alte Bekanntschaften, die verloren gegangen sind, wieder aufzufrischen oder ich kann mich verstärkt auf die Suche nach neuen Bekanntschaften zu machen. Ich kann ja auch mal damit anfangen, zu schauen, welche Personen aus meinem Freundeskreis mir gut tun und welche nicht. Und was mache ich dann damit?

Wie nutze ich so meinen Tag? Und wie will ich ihn eigentlich nutzen? Was fällt denn immer hinten runter und was drängt sich immer nach vorne, obwohl ich es gar nicht will?

Geht es mir eigentlich gut? Geht es mir wirklich schlecht? Achte ich genug auf meine Gesundheit oder zuviel? Verwirkliche ich meine Ziele oder beschwere ich mich darüber, dass ich sie nicht erreichen kann?

Oh je, sind das viele Fragen! Möchte ich sie mir überhaupt beantworten? Oder lieber nicht? Schaffe ich das allein oder brauche ich da Unterstützung?

Oh nein, das sind ja noch mehr Fragen! Was mache ich denn jetzt?

Was immer Sie mit 2016 anstellen mögen, sein Sie sich bewusst, dass Sie die Person sind, die am meisten Einfluss auf die Ausgestaltung Ihres Lebens hat!

Und machen Sie sich nicht mehr Gedanken darum, als nötig! Genießen Sie vor allen Dingen!

 

Ihnen alles ein gesundes, glückliches und bereicherndes Jahr 2016!

Ihr Daniel Breutmann

 

 

Asperger

Ein paar Worte zum Asperger-Syndrom:
In meiner Arbeit habe ich regelmäßig mit Personen mit einem sogenannten Asperger-Syndrom zu tun. Im Studium der Psychologie als auch in der Ausbildung zum Psychotherapeuten spielt dieses Phänomen allerdings bestenfalls eine Nebenrolle. Asperger ist im Vergleich zum typischen Autismus, wie wir ihn aus Filmen wie Rainman oder The Mercury Puzzle kennen, nicht so schnell und eindeutig zu erkennen. Auf dem ersten Blick sind Betroffene Menschen mit manchmal etwas sonderbaren Verhaltensweisen, also eigentlich ganz „normal“. Dabei haben sie ähnliche Bedürfnisse wie Autisten nach Struktur und Eindeutigkeit. Unsichere Situationen sind für sie schwer ertragbar und Vorgaben, die nicht in ihr Weltbild passen, können sie, wenn überhaupt, nur schwer ertragen und es dauert seine Zeit (teilweise Tage und Wochen), bis sie diese akzeptieren können. Geben wir ihnen diesen Raum nicht, kommt es zu Verweigerung bis hin zu Aggressionen.
Aufgrund der vorherrschenden Unkenntnis, kommt es noch häufig vor, dass sie falsch diagnostiziert werden. Man stellt dissoziales Verhalten fest, Delinquenz, aggressives Verhalten, eine Anpassungsstörung, evtl. Depression. Oft wird ein pädagogisches Problem gesehen, was wiederum Druck auf die Eltern und Familien ausübt. Die Familien ihrerseits sind ebenfalls überfordert, da sie das Verhalten nicht akzeptieren können, aber auch nicht verstehen, wie sie es mit hervorrufen. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine schwere und anstrengende Aufgabe, den speziellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Hier benötigen die Familien auch viel Halt, Zuspruch und Unterstützung.

Es lohnt auf jeden Fall, sich in der pädagogischen und therapeutischen Arbeit mit Autismus und Asperger zu beschäftigen. Auch da es sehr wahrscheinlich mehr Betroffene gibt, als wir bisher vermuten. Zumindest ist das meine Vermutung.

Hier finden Sie einen Artikel des Deutschen Ärteblatts von und über eine selbst betroffene Psychotherapeutin: http://www.aerzteblatt.de/archiv/171882

(Für die Inhalte des Links und die damit verbunden Homepage bin ich, wie immer, nicht verantwortlich.)

 

Ein schönes Wochenende!

Daniel Breutmann

Veränderungen

Momentan begegnet mir in der Arbeit immer wieder das Thema Veränderung. So wird mir davon berichtet, wie befreiend, beängstigend, aufregend, hemmend Veränderungen im Leben/auf der Arbeit/im Privaten erlebt werden.

Das Interessante dabei ist, das Veränderungen bei lebenden Systemen ganz normal sind. Sind es die grauen Haare oder Falten, die wir bekommen, oder unsere Kinder, die wachsen und groß werden. Fritz Simon gibt in seinem Buch „Meine Psychose, mein Fahrrad und ich“ ein anschauliches Beispiel dazu: Haut man in ein Auto eine Beule, dann wäre es seltsam, würde diese Beule von allein wieder verschwinden. Hat ein Mensch eine Beule, wäre es andererseits unnormal, würde sie nicht wieder zurückgehen. Lebende Systeme (Menschen, Tiere, Familien, Organisationen, Mannschaften…) sind so konzipiert, dass sie einerseits zu einer Homöostase (durch Veränderung gleich bleibend) tendieren (die Beule, die verschwindet, die Körpertemperatur, die bei ca. 37° Celsius „konstant“ bleibt, obwohl der Körper von außen ständig abgekühlt wird), andererseits immer im Wandel sind (Kinder werden erwachsen und lösen sich aus dem Familienbund; Organisationen wandeln sich in Struktur, Mitarbeiterschaft, in der Größe, in der Dynamik).

Man könnte also annehmen, wir Menschen, als selbstreflexive lebende Systeme, seien Experten für Veränderungen. Und doch beschäftigt uns nichts auf der Welt so sehr, wie das Loslassen des Alten und das Annehmen des Neuen. Weil jede Veränderung, aber insbesondere die sprunghaften Veränderungen (Berufswechsel, Verlust einer nahestehenden Person, der 40. Geburtstag…), ein Verlassen des Gewohnten, unserer Komfortzone, und das Beschreiten neuer, unsicherer Pfade bedeuten. Nicht selten finden wir uns dann im Spannungsfeld zwischen der Lust auf und der Angst vor Neuem.

Ich habe mir die Begleitung, Unterstützung und Steuerung von Veränderungsprozessen zum Beruf gemacht. Es ist spannend, aufregend und oft erstaunlich, was dabei geschieht. Und man weiß vorher nie, wo man herauskommt. Aber es ist immer mit viel Lust verbunden, heißt, es macht Spaß und ist lustig und ganz gewiss auch anstrengend. Und manchmal komme ich mit meinen eigenen Veränderungen nicht klar.

Man ist sich selbst halt nicht immer der beste Berater ;-) aber dafür gibt es ja zum Glück noch andere.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen aufregenden Herbst (auch ein Symbol der steten Veränderung)!