Demut und Dankbarkeit

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Es ist dunkel und den Fenstern leuchten die Sterne.

Für mich ist die Adventszeit immer eine Zeit, die mich darauf aufmerksam macht, inne zu halten, Revue passieren zu lassen und für mich selber zu betrachten, was eigentlich wichtig ist.

Vor wenigen Wochen hatte ich noch den Gedanken über meine berufliche Entwicklung zu schreiben. Es war ein volles und erfolgreiches Jahr, ich habe einige neue Dinge gelernt, Neues ausprobiert und mich in vielen Bereichen weiterentwickelt. Dann kam die Nachricht, dass ein Bekannter von mir aus dem Leben gerissen wurde und mittlerweile auch verstorben ist. Er hinterlässt eine junge Familie.

Und plötzlich ist alles anders. Was ist noch wichtig? Wo sollten die wahren Prioritäten des Lebens liegen?

Vieles ist in unserer Welt ist selbstverständlich geworden. Manche Dinge werden nicht oder nur oberflächlich hinterfragt. Wir leben jeden Tag ohne an ein Morgen zu denken. Wir erwarten, dass es morgen so läuft wie heute. Wir werden zu Essen haben und einen Platz zum Schlafen.

Nachrichten wie der Tod einer nahestehenden Person, aber auch Krankheit und andere überraschende schlechten Nachrichten, lassen uns auf den Boden der Tatsachen zurück kehren. Es wird uns klar, in welcher Blase wir leben. Wir werden demütig und lernen daraus auch, unser Leben und alles was wir haben wertzuschätzen.

Die Demut sollte uns kein schlechtes Gewissen machen und auch kein Mitleid erzeugen. Denn damit ist niemandem geholfen. Sie sollte uns aber die Augen öffnen, welche Schätze unser Leben bereichern. Schätze, die wir vielleicht schon lange nicht mehr als solche wahrgenommen haben.

Unser Leben ist voller Schätze!

Durch unsere Demut können wir lernen, wieder dankbarer zu sein. Dankbar für unser Leben und alles was uns begleitet, denn nichts ist selbstverständlich.

Dankbarkeit ist nicht von ungefähr einer der stärksten Faktoren für Glück. Denn wenn wir dankbar sind, auch für das was selbstverständlich scheint, merken wir doch was für ein unglaubliches Glück wir haben.

Es kann ein schönes Ritual für den Jahresausklang sein, inne zu halten, zurück zu blicken und dankbar für das zu sein, mit dem wir in diesem Jahr beschenkt wurden.

Ich wünsche Ihnen schöne und frohe Weihnachtsfeiertage und einen wunderbaren Abschluss des Jahres 2019! Auch Wunder stecken meistens im Detail.

Herzliche Grüße

Daniel Breutmann