2016 – das Jahr des Scheiterns?

Das Jahr 2015 geht dem Ende zu; höchste Zeit sich mit dem auseinanderzusetzen, was so passiert ist!

 

In unserer Leistungsgesellschaft ist es zumeist wichtig, sich mit den Erfolgen zu messen, die man erzielt hat. Herausragende Leistungen, mitreißende Erlebnisse, ein Überschwang an positiven Emotionen…

Aber wie oft sind Sie im vergangenen Jahr eigentlich gescheitert? So richtig auf die Nase gefallen, am Boden liegend, mit dem Gefühl, nicht mehr aufstehen zu wollen oder zu können, einem Verlust an Perspektive…

Und wie ist es jetzt? Mit ein paar Wochen, Tagen oder Stunden Abstand? Haben Sie sich berappelt? Sind Sie weiter gekrochen, nur schnell weg, aber weiterhin im Morast steckend? Oder sind Sie aufgestanden, haben sich geschüttelt, den Staub abgeklopft und weitergegangen? Hat sich das Alte – das „Versagen“ – an Sie geheftet und wiegt schwer auf Ihren Schultern? Oder haben Sie sich schnell davon befreit, wohl wissend, dass Niederlagen zum Leben dazugehören? Was haben Sie daraus gelernt und welche Fähigkeiten und Stärken, die Sie in sich tragen, haben Sie (wieder)entdeckt, die Ihnen durch die schwere Zeit geholfen haben?

Für uns Menschen ist nicht relevant, wieviel oder wie häufig wir scheitern, sondern wie wir damit umgehen! Wenn wir einem Rückschlag mehr Bedeutung beimessen, als einem Erfolg oder wenn wir uns dadurch in unserer Unfähigkeit bestätigen, wirkt dies ebenso negativ auf unser Selbstwert und Wohlbefinden, wie wenn wir uns so schnell wie möglich von dieser Niederlage abwenden und sie versuchen zu ignorieren. Wenn wir aber das Scheitern als Teil des Lebens – „wer nicht wagt, der nicht verliert“ – sehen, ein Stolpern, auf dem Weg zu unseren Zielen und ganz besonders als Lernfeld für die Zukunft, so können wir daraus Kraft für unseres weiteres Leben schöpfen. Welche guten Ansätze hatte ich, was sollte ich zukünftig besser bedenken, welche Fähigkeiten sollte ich noch entwickeln? Das sind nur drei von vielen, vielen wunderbaren Fragen, die uns für das nächste Projekt nützlich sein können.

Eng verknüpft ist damit auch die Frage nach dem womit! Womit habe ich es geschafft, mich selbst am Schopfe aus dem Sumpf zu ziehen*? Welche Kräfte haben mir geholfen, wieder aufzustehen und weiterzugehen? Wie habe ich es geschafft, mein soziales Umfeld zu nutzen, damit ich Unterstützung erhielt? Auf welche eigenen Fähigkeiten kann ich bauen?

Wenn wir uns die Frage nach dem wie und womit nicht oder nur ungenügend beantworten, laufen wir Gefahr uns selbst zu lähmen. Wenn wir nicht mehr wagen, weil wir Angst vorm Scheitern haben, engen wir unseren Handlungsspielraum ein. Wenn wir nicht sehen, dass wir es so oft geschafft haben, das Gefühl des Scheiterns zu überwinden. Es war nie das Ende, auch wenn wir genau das in der Situation fühlten. Wenn aber die Frage nach Erfolg oder Niederlage nur noch eine kleine Rolle spielt, andererseits die Frage nach unseren Stärken und Fähigkeiten mit dem Ergebnis (Erfolg kann genauso unangenehm und anstrengend sein, wie Misserfolg) umgehen zu können, zentral wird, schaffen wir es viel besser unsere Ressourcen zu mobilisieren, wir gewinnen an Handlungsfreiheit und Selbstbewusstsein.

Also warum nicht mal den Spieß umdrehen:

Auf geht es ins erfolgreiche Scheitern!

Entdecken Sie Ihre Risikofreude und lassen Sie sich mal so richtig in das Gefühl des Misserfolgs fallen und erleben dann bewusst Ihren Weg aus dem Schlamassel.

So kann das Jahr 2016 ein genussvolles Jahr des Scheiterns werden!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei ;-)

Ihr

Daniel Breutmann

 

ps. Zwei alte Bekannte von mir haben sich in den letzten Jahren aus einer anderen Perspektive mit dem Scheitern beschäftigt. Wenn Sie sich noch etwas eingehender und humorvoller mit eigenem und fremden Scheitern auseinandersetzen wollen, empfehle ich die Web-Serie positiv sinking **

 

*frei nach den Geschichten von Münchhausen

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