Buchtipp – Suerte

Update 21.03.24: Am 15.3.24 ist Frederik Suter an den Auswirkungen seiner Erkrankung verstorben, bzw. er hat selbst entschieden, sich nicht mehr künstlich ernähren zu lassen. Der Verlag Edition Blaes, bei dem er sein Buch „Suerte – Der Teufelskreis des Glücks“ und 3 weitere Bücher als Co-Autor veröffentlicht hat schreibt hierzu: „Der Teufelskreis des Glück ist beendet“. Dem kann ich so nicht zustimmen.

Ja, man kann sagen, Frederik hat lange gegen sein Schicksal gekämpft und ist ihm am Ende doch erlegen. Andererseits ist es nie sinnvoll zu sagen, man kämpfe gegen den Tod. Der Tod ist nicht besiegbar, er ist ein Teil des Lebens und gehört dazu. Vielmehr hat Frederik sein Schicksal angenommen, hat sich dazu geschieden, sein Leben in die Hand zu nehmen und trotz aller Widrigkeiten zu genießen. Und darin kann er für uns alle ein Vorbild sein. Wenn wir mit unserem Leben Frieden schließen, so können wir auch mit dem Tod Frieden schließen. Und so hoffe ich, dass Frederik oder Fetzi, wie wir ihn früher nannten, seinen Frieden geschlossen hat und mit Zuversicht aus dem Leben scheiden konnte.

Der Teufelskreis des Glücks ist nicht beendet. Er lebt in uns weiter. Alle die, die sich von Frederiks Haltung und seinen Ideen anstecken ließen oder noch lassen, können diesen Kreislauf erleben und ihn so weiterleben. Wenn man Beileidsbekundungen und Nachrufe zu seinem Tod liest, erfährt und spürt man, wie viele Menschen er berührt und angesteckt hat, auch in den letzten Jahren. Und so können wir mit ganzer Sicherheit sagen: Frederik lebt weiter, in uns, und damit dreht sich auch der Teufelskreis des Glücks weiter.

Heute mal etwas nicht aus dem psychologischen Bereich, sondern aus dem Bereich der körperlichen Krankheiten und Behinderungen. Wobei auch in diesem Buch klar wird, wie eng diese Bereiche des Körpers und der Psyche miteinander verwoben sind.

Wissen Sie was NF2 bzw, Neurofibromatose Typ 2 ist? Ich bislang auch nicht. Obwohl ich den Autor kenne und ich weiß, dass sich nach meiner Zeit als sein Gruppenleiter, nach der ich keinen Kontakt mehr mit ihm hatte, vieles dramatisch verändert hat in seinem Leben.

Er war ein quirliger Kerl, der gerne Fußball spielte. NF2 veränderte sein Leben, er wurde gehörlos und gehbehindert. In seinem Buch Suerte erzählt er seine Geschichte. So authentisch, dass ich schon nach fünf Seiten sagen konnte: „Genauso kenne ich ihn!“

Es ist ein tolles Buch! Ein Buch das Mut macht. Mut, sich schwierigen Situationen zu stellen und das Beste aus unserem Leben zu machen. Alle die mit ähnlichen Schicksalsschlägen zu kämpfen haben, kann es Kraft und Hoffnung geben.

Uns Normalbehinderten zeigt es (teilweise schonungslos direkt) auf, wie unsinnig und teilweise abwertend wir mit Personen mit körperlichen Einschränkungen umgehen. Mir hat es zumindest die Augen geöffnet und manchmal auch beschämt. Auch darin zu reflektieren, wie bin ich damit umgegangen? Warum haben wir keinen Kontakt mehr? Auch im sozialen Feld Berufstätige können viel aus diesem Buch mitnehmen.

Bemerkenswert finde ich, dass auch die Familie von Frederik zu Wort kommt. Man erfährt, wie jeder seiner Eltern und Geschwister anders mit der für alle (emotional, mental und sozial) schwierigen Situation umgeht. Auch hier kann das Buch viel Unterstützung für ähnlich betroffene Angehörige bieten.

So kann ich Ihnen allen nur empfehlen: Lesen Sie dieses Buch!

Und dir Fetzi, danke ich für die Einsichten in dein Leben!

Titel: Suerte oder Der Teufelskreis des Glücks
Autor: Frederik Suter
Verlag: editionblaes
suerte2
Titelbild des Buches – HIER ist der Link zum Buch

FROHES NEUES JAHR!

Jetzt liegt es vor uns, das Jahr 2016!

Was wird es für ein Jahr sein? Ein Jahr des Wandels, ein Jahr der Konsolidierung, ein Jahr der Entwicklung? Oder ein Jahr in dem ich meine alten Lasten über Bort werfe? Ein Jahr in dem ich große Schritte wage, die ich schon lange plane? Vielleicht einfach ein Jahr wie jedes andere?

Ich kann dieses Jahr nutzen, um an den Hürden zu arbeiten, die ich mir immer wieder selbst in den Weg lege. Ich kann aber auch verstärkt darauf achten, was ich kann und das verstärkt für mich nutzen! Es wäre möglich, alte Bekanntschaften, die verloren gegangen sind, wieder aufzufrischen oder ich kann mich verstärkt auf die Suche nach neuen Bekanntschaften zu machen. Ich kann ja auch mal damit anfangen, zu schauen, welche Personen aus meinem Freundeskreis mir gut tun und welche nicht. Und was mache ich dann damit?

Wie nutze ich so meinen Tag? Und wie will ich ihn eigentlich nutzen? Was fällt denn immer hinten runter und was drängt sich immer nach vorne, obwohl ich es gar nicht will?

Geht es mir eigentlich gut? Geht es mir wirklich schlecht? Achte ich genug auf meine Gesundheit oder zuviel? Verwirkliche ich meine Ziele oder beschwere ich mich darüber, dass ich sie nicht erreichen kann?

Oh je, sind das viele Fragen! Möchte ich sie mir überhaupt beantworten? Oder lieber nicht? Schaffe ich das allein oder brauche ich da Unterstützung?

Oh nein, das sind ja noch mehr Fragen! Was mache ich denn jetzt?

Was immer Sie mit 2016 anstellen mögen, sein Sie sich bewusst, dass Sie die Person sind, die am meisten Einfluss auf die Ausgestaltung Ihres Lebens hat!

Und machen Sie sich nicht mehr Gedanken darum, als nötig! Genießen Sie vor allen Dingen!

 

Ihnen alles ein gesundes, glückliches und bereicherndes Jahr 2016!

Ihr Daniel Breutmann